Rahmenbedingungen

Rahmenbedingungen in der Awareness-Arbeit

AwA_wien
Emanzipatorische Ansätze aus Club und Kulturpolitik sind oft mit viel und unbezahlter sowie unsichtbarer jahrelanger Basisarbeit verbunden. Konzepte wie Konsens und parteiische Unterstützungsarbeit, achtsamer Umgang (nicht nur im Club) sind heute unter dem Topic „safe space“ bekannt. Als Awareness sind wir gern mit dabei wenn es um das Thema „Sicherheit“ geht. Wir kommen zum Einsatz, wenn der spaßige Teil der Party nicht gegeben ist. Wir sind da und supporten, wenn es um Übergriffe und Unterstützungarbeit geht. Dabei kommen Fragen auf zu:
• Standards in der Arbeit / Aus- und Weiterbildungsangebote
• Awareness als Berufsbild – Verhältnis zu Securityarbeit – Organisation
• Faire Bezahlung für Awareness-Arbeit – Durchsetzung und Vermittlung
• Repräsentanz und Austausch
Diese und weitere Fragen wollen wir nach einen kurzen Input gemeinsam diskutieren und möglichst konkrete Ergebnisse festhalten.

Podiumsdiskussion


Am 09.11.2019 um 18 Uhr lädt der Initiative Awareness e.V. Betroffenenverbände und Kulturveranstalter*innen in den Grünen Saal der Schaubühne Lindenfels zu einer Podiumsdiskussion ein. Es wird der Frage nachgegangen, wie für Betroffene von Diskriminierung für mehr Sicherheit im Nachtleben gesorgt werden kann und welche Rolle dabei verschiedene
Awareness-Konzepte spielen.
Eine ausgelassene Party erleben oder sich bei einem Konzert von der stressigen Arbeit erholen: Für viele gehört das Nachtleben fest zum Alltag. Leider gilt dies auch für sexualisierte Gewalt oder Diskriminierungen, die viele Besucher*innen von Kulturveranstaltungen erfahren müssen. In Ferropolis, nicht unweit von Leipzig, beendete ein Security-Mitarbeiter auf dem Splash-Festival 2019 frühzeitig seine Arbeit, nachdem er rassistischen Übergriffen von seinen Kolleg*innen ausgesetzt war und die Festival-Leitung darauf keine angemessene Reaktion zeigte. Zudem wurde einer der eingeladenen Künstler wegen eines sexuellen Übergriffs auf eine 19-Jährige Festivalbesucherin angeklagt.Meist reagieren Veranstalter, wenn überhaupt, erst nach vehementem Druck der Öffentlichkeit. Kampagnen wie „Luisa ist da!“ des Frauennotrufs Münster, welche bis zu 50 Städte adaptierten, oder das Panama-Projekt von FKP Skorpio (Organisation Highfield Festival) erreichten weiträumig
mediale Aufmerksamkeit. „Das Panama Projekt oder die „Luisa ist da!“-
Kampagne sind ein guter Start. Bei Diskriminierung zwischen Gästen, Mitarbeitenden oder Künstler*innen greift es allerdings nicht. Es braucht umfassendere Maßnahmen.“, so Alexandra Vogel von der Initiative Awareness.
Es diskutieren:
Ann Wiesenthal (Autorin des Buches „Antisexistische Awareness. Ein Handbuch“),
Beccs Runge (Autonome Awareness Leipzig),
Hussain Morad (Initiative Awareness e.V., Untersuchung rassistischer Einlasskontrollen)
Kordula Kunert (IG Livekommbinat, IfZ)
Katherin Arendt (Clubcomission Berlin)
Yasemin Said (Moderation)
Die Podiumsdiskussion findet im Rahmen des ersten bundesweiten „Awareness-Kongress“ vom 08.-10.11.2019 in Leipzig statt, zu dem über 70 Teilnehmende aus verschiedenen Institutionen, Vereinen und Kultureinrichtungen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz erwartet werden. Awareness ist als Antwort auf Gewalterfahrungen ein noch weitgehend unbekannter Begriff. Er meint nicht nur Achtsamkeit im Umgang mit Betroffenen von Gewalt und Diskriminierung, sondern auch weitreichende Strategien der Diskriminierungs- und Gewaltprävention.Die Tagung und die Podiumsdiskussion werden von der Initiative Awareness e.V. veranstaltet. Der
Verein setzt sich für eine Vernetzung von Awarenessgruppen ein, bietet Weiterbildungen für von Veranstalter*innen und Akteure im Veranstaltungskontext an und stärkt das Thema der Anti-Diskriminierungsarbeit im Kongress Veranstaltungskontext. Die Podiumsdiskussion ist für alle geöffnet, der Eintritt ist gratis.