Der Begriff Awareness heißt übersetzt Bewusstsein und Achtsamkeit. Für uns bedeutet Awareness einen wertschätzenden und respektvollen Umgang
miteinander zu haben und diskriminierende, gewaltvolle Verhältnisse zu minimieren. Es geht darum, Verantwortung füreinander und für sich selbst zu übernehmen. Es soll eine sichere Atmosphäre entstehen, in der sich grundsätzlich alle wohlfühlen können und persönliche Grenzen gewahrt werden. Im Kontext von Veranstaltungen kann dies nur gelingen, wenn Veranstalter*innen und Besucher*innen eine Haltung und Praxis entwickeln, die Diskriminierung und (sexualisierter) Gewalt entgegenwirkt. Ziel von Awareness ist es, konsensbasiertes Handeln zu fördern und Strukturen
der Ausgrenzung und Ungleichheit abzubauen.
Darüber hinaus haben die Ansätze und Praxen der Bewegung Transformative Justice (Transformative Gerechtigkeit) und Community Accountability (Kollektive
Verantwortungsübernahme) aus den USA die Awareness-Arbeit in Deutschland beeinflusst. Frauen* und LGBTIQ* of Color entwickelten eigene community-ba-
sierte Lösungsansätze gegen Diskriminierung und Gewalt. Aufgrund von rassistischen Strukturen bei Polizei und Staatsgewalt konnten sich BIPoC (Black,
Indigenous, People of Color) nicht auf diese Einrichtungen verlassen. Eine Auseinandersetzung mit Gewalt und die Sicherheit sollte innerhalb der Communities etabliert werden. Awareness wurde und wird in Deutschland häufig als antisexistische Praxis verstanden. Es hat sich jedoch gezeigt, dass verschiedene Diskriminierungsformen und ihre Überschneidungen
mit einbezogen werden müssen.